Uhola Village Foundation e.V. (UVF) ist ein in Deutschland anerkannter, gemeinnütziger Verein, der sich geographisch auf das Dorf Uhola und seine Umgebung in Siaya County, Westkenia, konzentriert. Mit dem Ziel, den Bewohner*innen eine menschenwürdige und nachhaltige Lebensqualität zu ermöglichen, liegt der Fokus auf der Verbesserung der Bildungschancen und der Förderung von landwirtschaftlichen Strukturen und Fachwissen, wobei UVF sowohl finanziell als auch personell unterstützt.

Seit sechs Jahren engagiert sich UVF aktiv in Bildungs- und Landwirtschaftsprojekten. Bildung ist ein Eckpfeiler der Initiativen von UVF, wodurch im Laufe der Jahre die Grundschule in Uhola um Klassenräume, Sport- und Spielplatz, Bibliothek sowie Schulgarten erweitert wurde. Außerdem unterstützt UVF seit 7 Jahren die Ausbildung von bedürftigen Schüler*innen an weiterführenden Schulen in Form von ausgewählten Stipendien.

Die zweite Säule der UVF-Bemühungen ist die Landwirtschaft, wobei der Schwerpunkt auf den technisch-handwerklichen Aspekten liegt. Mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Nutzung natürlicher Ressourcen setzt sich UVF für den ökologischen Landbau und naturnahe Lösungen in der Landwirtschaft ein und betont dabei die Vorteile für den Umwelt- , Ressourcen- und Klimaschutz. Ziel ist es, lokales Know-How in einer Region zu fördern, die aufgrund der starken Abhängigkeit von agrarischer Kleinproduktion stark von den lokalen Auswirkungen des globalen Klimawandels betroffen ist.

Ebenjene Prinzipien sollen auch die Grundlage für das neue Berufsbildungszentrum bilden. Im Rahmen dessen setzt sich der Verein für die nachhaltige Fortführung von Bildungsangeboten ein, um die beruflichen und existenziellen Perspektiven in Siaya County zu erweitern, indem der Jugend entsprechende technisch-handwerkliche Fähigkeiten vermittelt werden, langfristig auch über den landwirtschaftlichen Bereich hinausgehend.

In den nächsten drei Jahren planen die Salesians of Don Bosco Eastern Africa (SDB) und die UVF die Gründung eines Berufsbildungszentrums (Technical Vocational and Educational Center, TVET) im Siaya County im Westen Kenias. Das TVET-Zentrum wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen praktische und theoretische Kenntnisse in verschiedenen technisch-handwerklichen Bereichen vermitteln.

Das Hauptziel dieses Capacity Development-Projekts ist es, zur Transformation des landwirtschaftlichen Sektors in Kenia beizutragen. Hierdurch soll auf lokaler und regionaler Ebene Hunger und Armut, durch die Stärkung der Resilienz agrarischer Systeme sowie der lokalen Beschäftigungsfähigkeit, bekämpft werden. Das Berufsbildungszentrum wird sich auf verschiedene Bereiche konzentrieren, darunter technische Bildung, nachhaltiges Ressourcenmanagement (inkl. Wasser), Forschung und Entwicklung, (ökologischer) Gartenbau, Business Development, Geschlechtergerechtigkeit, Umwelt und Klimawandel sowie Wertschöpfung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Durch diese ermächtigenden Aktivitäten strebt das Zentrum an, die Fähigkeiten und Ressourcen der lokalen Gemeinschaft zu stärken und nachhaltige Entwicklungsziele zu fördern.

Salesians of Don Bosco Eastern Africa (SDB) weist bereits langjährige Erfahrung im Bereich Technical Vocational Education and Training (TVET) auf und betreut seit vielen Jahrzehnten erfolgreich vier TVET-Einrichtungen in Kenia (in Makuyu, Marsabit, Embu und Kakuma). Die Kooperation zwischen SDB und UVF soll die Errichtung eines neuen Berufsbildungszentrums im Westen Kenias ermöglichen, wo es ein solches Zentrum bisher noch nicht gibt.

Die bestehenden Einrichtungen von Don Bosco haben sich auf die Ausbildung in Landwirtschaft und anderen technischen Fertigkeiten konzentriert. Ihr Hauptziel ist es, benachteiligten Jugendlichen in Kenia Lebenskompetenzen und technische Fähigkeiten zu vermitteln. Dies geschieht durch praxisorientierte Ausbildungsprogramme, die darauf abzielen, den Lebensunterhalt der Jugendlichen zu verbessern und sie zu verantwortungsbewussten Bürgern zu machen. Die geplante Erweiterung im Westen Kenias wird dazu beitragen, die Reichweite dieser unterstützenden Bildungsinitiativen zu erhöhen und zielt darauf ab, die Lebensbedingungen der Jugendlichen in dieser Region nachhaltig zu verbessern.

Das Kooperationsprojekt hat zum Ziel, ein Berufsbildungszentrum in Ndere, einem Teilort von Ugunja, im Bezirk Siaya zu errichten. Das Zentrum soll jungen Menschen verschiedene technische Fähigkeiten vermitteln, angefangen mit Fertigkeiten für eine nachhaltige, naturnahe Landwirtschaft, um die Kapazitäten junger Menschen vor Ort aufzubauen und auf diese Weise zur Beseitigung von Hunger und Armut beizutragen.

Damit wir diesem Hauptziel Schritt für Schritt näher kommen, möchten wir chronologisch mit dem Grund beginnen, da er die Basis des gesamten Projekts sowie einen sehr großen Kostenfaktor für UVF darstellt.

Der rechtmäßige Erwerb des Grundstücks ist erst der kleine, aber fundamentale Anfang!

2024: Nächstes Jahr soll eben jenes Grundstück aufbereitet werden. Geplant sind die Brunnenbohrung und der Bau einer solarbetriebenen Pumpe mit Wasserspeicher. Das Grundstück wird durch eine Einzäunung und Grenzbepflanzung strukturiert – mit dem Fokus auf Sträuchern und Bäumen. Eine klare Einteilung des Geländes in Wohn- und Wirtschaftsbereich sowie Garten- und Ackerbereich wird vorgenommen. Wir beginnen mit der Bearbeitung des Garten- und Ackerbodens nach den Prinzipien der ökologischen “Permakultur”. Parallel dazu wird ein Lehr- und Lerncurriculum erstellt, das die bio-dynamische Landwirtschaft in Kombination mit Agroforesting umfasst. Der Antrag auf Genehmigung einer ökologisch orientierten landwirtschaftlichen Berufsschule, angelehnt an die bewährten Berufsbildungszentren von Don Bosco, wird vorbereitet.

2025: Im Jahr 2025 steht der Bau der Gebäude im Fokus. Dies umfasst Internats- und Schulungsräumen, den Kloster-Bereich für die Mitglieder des Don Bosco Ordens sowie Stallungen, Scheunen, Geräte- und Maschinen-Schuppen. Die biodynamische Kultivierung der Garten- und Ackerflächen wird weiterentwickelt. Internats- und Ausbildungsplätze sollen ausgeschrieben werden, insbesondere für Jugendliche mit Sekundarschulabschluss aus dem ländlichen Einzugsgebiet im Westen Kenias. Ebenso sollen Informations- und Fortbildungskurse zu biodynamischer Landwirtschaft und Agro-Forestry angeboten werden.

2026: 2026 startet dann hoffentlich der erste Jahrgang an der Landwirtschaftsschule sowie in den Informations- und Fortbildungskursen. Gleichzeitig suchen wir nach Möglichkeiten zur Erweiterung des Grundstücks und planen die Ausdehnung der Gewerke-Angebote sowohl schulisch-fachlich als auch gebäudetechnisch. Unser grundlegendes Anliegen bleibt die Förderung von Wissen und Know-how in den lokal dringend benötigten Gewerken, vor allem durch die Implementierung des dualen Ausbildungssystems.