Hannah in Uhola – Woche 3

Woche 3 (02.02. – 09.02.)

Ich habe meinen ersten Ausflug in die „Bumala Hills“ gemacht. Begleitet wurde ich dabei von Franck und Evans. Kenias Natur von oben zu sehen war das Highlight dieser Woche. Wir sind nach unserer Wanderung noch über den Markt in Bumala gelaufen. Alle Augen waren auf mich gerichtet, ich bin von vielen Seiten angesprochen worden, und alle haben gehofft, dass ich bei ihnen etwas kaufe. Es war eine sehr befremdliche Situation für mich, derart im Mittelpunkt zu stehen. Ansonsten habe ich, besonders in Uhola, sehr viel unterrichtet. Einer der neuen Lehrer, der als Vertretung für den verstorbenen Lehrer eingesetzt wurde, hat mich darum gebeten, ihn in den Klassen 6 und 7 zu unterstützen. In diesen Klassen haben die Schüler*innen besonders im Schriftlichen große Defizite. Ich habe, um herauszufinden, wo die Schwierigkeiten liegen, einige Aufsätze gelesen und korrigiert und auf Basis der Ergebnisse Übungen vorbereitet. In meiner eigenen 5. Klasse wurden in dieser Woche „Midterm Examen“ geschrieben. Ich hatte deshalb nur eine Stunde Unterricht dort. Diese habe ich genutzt, mit den Schüler*innen ein paar deutsche (!) Spiele zu spielen, da diese von den Examen ziemlich erschöpft waren. Ich habe ihnen die Spiele „Hallo, ich heiße Hannes“ und „Plumpssack“ beigebracht. Sie hatten wirklich großen Spaß daran. Auf der Schul-„Farm“ in Ralak habe ich weiter daran gearbeitet, Beete für Kürbisse umzugraben, die entlang des Gewächshauses gepflanzt werden sollen. Es ist anstrengende und harte Arbeit, alles umzugraben, da ich als Werkzeug lediglich Gartengabel und Hacke habe. Aber es ist ein guter Ausgleich zum Unterricht. Dabei erstaunt es mich immer von neuem, welche Blicke ich bekomme, sobald mich jemand arbeiten sieht. Viele, egal ob Lehrer, Schüler oder Personen von Außerhalb, sind verwundert, mich als weiße Frau arbeiten zu sehen. Ich hatte diese Woche auch ein großes Publikum an Schülerinnen, die mir bei der Arbeit zugesehen haben.
Den Weg nach Ralak und zurück an den Nachmittagen genieße ich am meisten. Es ist ein 30 Minuten Spaziergang, auf dem ich viele Menschen treffe und oft auch Kinder, die mir zuwinken oder mit mir ein Foto machen wollen. Langsam merke ich auch, dass die Regenzeit, die im März beginnt, immer näher rückt. Immer öfter kommt es zu starken Gewittern und Regenfällen. Für mich ist es eine Bereicherung, denn das Wetter kühlt sich ab und wird sehr viel angenehmer. Zudem wird die Luft durch den Regen gereinigt, und es ist weniger staubig.
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