Woche 5 (16.2. – 23.2.)
Mein Unterricht in Uhola war wieder eine große Herausforderung für mich. Ich versuche den Unterricht sehr vereinfacht zu gestalten, aber es ist dennoch für viele schwierig, mir zu folgen, während andere schon lange mit ihren Aufgaben fertig sind und unruhig werden. Ein differenzierter Unterricht ist bei der Klassengröße nur teilweise möglich. Es tut mir oft leid, dass ich nicht allen gerecht werden kann. In Ralak hingegen habe ich mit den Schülerinnen den Stoff wiederholt, da in der kommenden Woche die „endterm“-Examen stattfinden. Viele waren bereits sehr gut vorbereitet, wodurch es eine entspannte Unterrichtsatmosphäre gab. Ich habe ein paar Mädchen gesehen, die über ihren Lernsachen eingeschlafen sind. Die Examen hier sind sehr Kräfte und Nerven zehrend, denn an fünf Tagen die Woche werden jeweils zwei bis drei Examen geschrieben. An diesem Wochenende habe ich keinen Ausflug gemacht und es sehr genossen, mich von den letzten anstrengenden Wochen ein bisschen erholen zu können und Erlebnisse in Ruhe verarbeiten zu können. Ich habe mich am Samstag mit einem Lehrer aus Uhola getroffen, der dort eine Woche nach meiner Ankunft angefangen hat, als Vertretung zu arbeiten. Er ist sehr besorgt über die Defizite der Schüler*innen und wollte sich mit mir über das weitere Vorgehen beraten. Wir haben aber auch über andere Ideen gesprochen, die uns in den letzten Wochen gekommen sind, wie beispielsweise Projektwochen zu bestimmten Themen für die Schüler*innen. Ich habe besonders gemerkt, dass in einigen Bereichen, wie beispielsweise der Klimawandel oder konkreter die Mülltrennung, mehr aufgeklärt werden müsste. Ich habe meine Zeit am Wochenende auch genutzt, um ein bisschen Suaheli zu lernen, denn in wenigen Tagen beginnt mein Reisemonat und es ist mir wichtig, mich gut verständigen zu können. Ich hatte großartige Hilfe von Evans, der ein sehr guter Lehrer ist. Auf der Farm in Ralak geht es auch voran. Eine Hälfte des Gewächshauses habe ich in dieser Woche fertig umgraben und zum Bepflanzen vorbereiten können. Ich habe auch die ersten neuen Zucchini- und Kürbis-Pflänzchen anpflanzen können und bin sehr stolz darauf. An der Schule in Uhola ist die Kommunikation zwischen mir und der Schule ein großes Problem, denn wiedermal kam ich gut vorbereitet in die Schule, um dann zu erfahren, dass auch hier Examen stattfinden. Ich habe mich deshalb spontan dazu entschlossen, Gervas vormittags im Schulgarten zu helfen. Gemeinsam mit ihm habe ich neue Zwiebeln und Erdnüsse gepflanzt und den Kompost sortiert. Ich habe auch die neuen Tomatenpflanzen begutachten können, dessen Samen ich aus Deutschland mitgebracht hatte. Gervas hat mich auch in dieser Woche wieder mit frischen Avocados, Bananen und Passionsfrüchten versorgt, die er in seinem privaten Garten anbaut. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.