Patenschüler*innen in Kisumu

Gestern hatten die von UVF geförderten Secondary School Schüler*innen die Möglichkeit an einer Veranstaltung des Rotary Clubs in Kisumu (3. größte Stadt Kenias) teilzunehmen.
Einige Fachleute mit verschiedenen beruflichen Hintergründen, Mitglieder des Rotary Clubs, Jungen, Mädchen und Eltern verschiedener Schulen wurden in Gruppen mit Mentoren eingeteilt.
Themen, die während des Mentorings behandelt wurden:

– Karrierewunsch/-wahl,

– die Nutzung der eigenen Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten,

– das Universitätsleben,

– das Leben als Frau in der Gesellschaft,

– die Wahl der Freunde und der Umgang mit Einflüssen von Gleichaltrigen,

– die Auseinandersetzung mit Konflikten,

– der Umgang mit unverantwortlicher Elternschaft,

– das optimistische Annehmen von Herausforderungen,

– Geschäftsmöglichkeiten im Leben,

– der Umgang mit sozialen Medien,

– wie Eltern mit den Herausforderungen der Elternschaft umgehen können

Charles Opondo, bald ehemaliger stellvertretender Schulleiter der Uhola Primary School, begleitete die Gruppe aus Uhola zum Abschied und meint, dass der Tag das Selbstvertrauen der Schüler*innen gestärkt hat. Wir sind froh, dass wir ihnen diesen Tag ermöglichen konnten.
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Die Schösslinge sprießen

Die in den letzten Wochen geleistete Arbeit im Schulgarten zeigt sich nun in Form herrlich aus der Erde sprießender Schösslinge (Tomaten, Melonen, Spinat, Kraut, diverses Wurzelgemüse). Für weitere agrarische Inspiration hat die Kleingruppe bestehend aus Alois Stimpfle und den vom Verein geförderten Secondary School Schüler*innen die Anbauflächen von Ewans besucht. Der Biobauern aus der Region bewirtschaftet sein Land komplett ohne Kunstdünger. Die Gruppe wurden von Frank (Neffe von Nashon Omondi und engagierter Jungfarmer), der eine unbezahlbaren Hilfe für all die von Alois initiierten Ideen darstellt, begleitet.

Das Basketball-Spiel der Jugendlichen wird von Tag zu Tag ausgefeilter. Immer neue Basketball-Fans und -Spieler*innen werden angelockt. Vielleicht entsteht ja ein eigenes Uhola-Team, Das schulische Sportfeld wird außerdem genutzt, um z.B. lokale Fußballspiele auszutragen. Vergangene Woche war die stark angefeuerte Damenfußballmannschaft aus Uhola an der Reihe.

Neben der weiterhin gemeinsamen regelmäßigen Lektüre des „Kleinen Prinzen“ gab es letzten Sonntag zur Feier des Tages ein kleines Heimkino mit dem Film „Der König der Löwen“. Für viele der 16- bis 19-Jährigen war es das erste Mal in ihrem Leben, dass sie einen Film sehen konnten – und dann auch noch mit Beamer und auf Leinwand.

Eine weitere gute Nachricht: Die Schulen in Kenia dürfen möglicherweise ab Montag, dem 19.10. wieder öffnen. Eine grundsätzliche Bedingung, die Möglichkeit regelmäßigen Handwaschens, haben wir mit unserem Wasserprojekt für das Dorf und die Grundschule, bereits erfüllt! Seit Montag sind auch die Lehrer*innen wieder auf dem Gelände anwesend. Weniger erfreulich: Charles, unsere wichtige und verlässliche Ansprechperson vor Ort, wurde an eine andere Schule als Schulleiter versetzt und wird die Uhola Primary Schule sehr bald verlassen. Demgegenüber ist der viele Plastikmüll, den man immer wieder im Kompost findet, nur eine ärgerliche Kleinigkeit. UVF wird sich in Zukunft jedenfalls überlegen müssen, ob möglicherweise eine Person angestellt wird, die alle Vereinsaktivitäten vor Ort organisiert, dokumentiert und umsetzt.

„Du bist für deine Rose verantwortlich“

Die kenianischen Schulen sind aufgrund der Corona-Pandemie nun seit gut 6 Monaten geschlossen. Dementsprechend wenig belebt war auch die Grundschule in Uhola. Unkraut und Rankpflanzen haben sich hingegen prächtig wohlgefühlt. Vergangene Woche haben unsere vom Verein und Pat*innen unterstützten Secondary School Schüler*innen gemeinsam mit Alois Stimpfle begonnen das Schulgelände zu „entrümpeln“. Es wurde der Schulgarten, der Fußballplatz sowie das Basketballfeld entkrautet. Außerdem wurde das Spielfeld soweit möglich eingeebnet, um darauf wieder ordentlich trainieren und spielen zu können. Dafür mussten u.a. zwei große Termitenhügel abgetragen werden.

Der letztes Jahr angelegte Kompost erweist sich als regelrechte „Goldgrube“. Ebenso wie die letztes Jahr ausgehobene Stelle für Plastikmüll, aus der Trinkflaschen gewonnen und in Töpfchen für die Ansaat verschiedenster Gemüsesamen umfunktioniert werden konnten. Auf freiwilliger Basis sind die Schüler*innen vor- und nachmittags mit einer fröhlichen Begeisterung dabei. Mit Unterstützung Franks, eines Neffen Nashon Omondis, wurden neuen Pflanz- und Blumenbeete auf dem Schulgelände angelegt. Und ganz nebenbei auch noch die 600 m² große Fläche, auf der ein zweiter Versuch mit Luzerne und Rotklee stattfinden soll, vom freudig wuchernden Unkraut befreit.

Du bist ewig für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich.

– Antoine de Saint-Exupéry, >>Der kleine Prinz<<

Abgesehen von dem körperlichen Einsatz gibt es seit vergangenem Sonntag einen kleinen Lektüre-Kurs mit der Geschichte vom „Kleinen Prinz“ („The little Prince“), der auf der Veranda einer Dorfbewohnerin stattfindet.

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„Ein verlorenes Jahr“

Unerfreuliche Nachrichten aus Kenia: „Das Schulkalenderjahr 2020 wird aufgrund der Covid-19-Beschränkungen als verloren gelten“ , sagte Bildungsminister George Magoha. Aufgrund der Corona-Pandemie werden die kenianischen Schulen nicht vor Januar 2021 öffnen. Die bereits bezahlten Schulgebühren werden für das kommende Schuljahr verwendet.
In Bezug auf Uhola versuchen wir gerade in Absprache mit der Schulleitung ein basales Konzept zu erarbeiten, damit die Schüler*innen möglicherweise zumindest öffentliche Radiosender, die Unterrichtseinheiten zur Verfügung stellen, empfangen können.

Struktureller Rassismus

Die inspirierende Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie liest aus ihrem empfehlenswerten Roman Americanah und zeigt ihre Sicht auf strukturellen Rassismus (am Beispiel der USA). Leider ist allerdings auch Deutschland weit davon entfernt rassistische Diskriminierung im Alltag, in Institutionen, in übergeordneten Strukturen, …, hinter sich zu lassen. Dies muss sich ändern! ✊🏿
„Schließlich solltet ihr nicht den ’seien wir einmal ehrlich‘-Ton anschlagen und sagen: ‚Aber Schwarze sind auch rassistisch‘. Denn natürlich haben wir alle Vorurteile, aber beim Rassismus geht es um die Macht einer Gruppe, und [global gesehen] sind es die Weißen, die diese Macht haben.“

Covid-19-Ausbreitung

Das Virus hat den Kontinent mit Verzögerung erreicht, nun ist insbesondere die in Slums lebende, ärmere Bevölkerung gefährdet. Dicht gedrängt in einfachen Hütten ist soziale Distanz schwer möglich. „In den vielen Armenvierteln auf dem gesamten Kontinent ist das ähnlich. Dort können viele Menschen auch die Hygienevorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus nicht einhalten: Sie haben zu Hause kein fließendes Wasser, müssen an öffentlichen Wasserstellen anstehen, häufig ebenfalls dicht gedrängt. Seife oder Desinfektionsmittel sind außerdem teuer. Hinzu kommt: Die Ausgangsbeschränkungen, die fast überall auf dem afrikanischen Kontinent erlassen wurden, bringen viele Menschen in Existenznot.“ (Deutschland Funk: https://bit.ly/2ycYgye).

Aus diesem Grund unterstützt UVF die in kenianischen Slums arbeitende Organisation Shining Hope for Communities (SHOFCO). Die Organisation ist u.a. in Kibera – dem größten Slum Afrikas -, der im Südwesten der kenianischen Hauptstadt Nairobi liegt, aktiv. SHOFCO, in dessen Vorstand u.a. unsere Hilfsperson vor Ort (Nashon Omondi) ist, bemüht sich aktuell dort öffentlichkeitswirksame Kampagnen umzusetzen, um die Menschen zu sensibilisieren. Außerdem stocken sie ihre Vorräte an medizinischem Material und Schutzausrüstung auf, überweisen Patienten mit Symptomen an staatliche Einrichtungen und leisten eine Nahrungsmittelnothilfe in dem Slum. Mehr Infos zu den SHOFCO’s Covid-19-Response findet ihr hier.

Vielen Dank an alle Spender*innen, sodass spontan knapp 800 Euro zusammengekommen sind!

Es läuft

Auch wenn einiges in der Welt gerade ins Stocken gerät, das Wasser in Uhola läuft einwandfrei!
Bisher wurde keinerlei Fehlfunktion festgestellt, die Pumpe arbeitet leise und gut, sodass keine Wartezeiten und Staus beim Wasserholen mehr entstehen. Seit Freigabe wurden 106.000 Liter Wasser „gefördert“ und 98 Haushalte vom Water Management Committee registriert. Gerade wird diskutiert, welches Projekt als nächstes in den Fokus gerückt werden soll.

Abseits von Covid-19

Was sonst so los ist: Um thematische Abwechslung zu schaffen, wollen wir euch zeigen, wie das neue Water Community Project in seiner Umsetzung funktioniert. Dafür haben zwei Dorfbewohner ein beispielhaftes Video für uns aufgenommen und uns gesendet. Vielen Dank! 😊💦
Alle teilnehmenden Haushalte haben nach Bezahlung des monatlichen Beitrages einen kleinen Chip erhalten, auf dem die Informationen gespeichert sind, wie viel Wasser noch entnommen werden darf. Dieser wird an die Ausgabefläche gehalten, wodurch die Informationen abgerufen und entsprechend das Wasser abgefüllt wird.

„Wasser ist Leben“

„Wasser ist Leben“ – Und deswegen freuen wir uns sehr, dass die neue Wasserversorgung in Uhola heute erfolgreich eröffnet wurde! Menschen aus der Gemeinde und Schule in Uhola konnten sich heute bereits Wasser abfüllen, nachdem die Schulung mit dem WMC (Water Management Commitee) abgeschlossen wurde. Die Community begann sofort mit dem Kauf der Etiketten für den Kiosk und dem Wasserholen. Das WMC gab die ersten Mitglieder in die Online-Plattform ein. Vielen Dank an Ekenywa für die tolle Zusammenarbeit und Umsetzung!

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