Gewirtschaftet wird zur Selbstversorgung

Haba na haba hujaza kibaba.

– Little by little fills up the measure.

Getreu diesem Sprichwort sind die Menschen auch in Uhola landwirtschaftlich hauptsächlich mit dem Ziel der Subsistenz- oder Bedarfswirtschaft tätig, d.h. die Produktionsziele sind weitestgehend Selbstversorgung und Sicherstellung des Lebensunterhaltes einer Familie bzw. einer kleinen Gemeinschaft. In Kenia leben rund 80 % der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Zum Vergleich: In Deutschland sind es weniger als 2 %. In vielen anderen afrikanischen Ländern nimmt der Primärsektor trotz der wachsenden Verstädterung immer noch eine ähnlich wichtige Stellung ein. Doch die meisten Bauernhöfe haben eine geringe Grundfläche. In Kenia besitzt der typische Bauer etwa 5.000 m2 Land; zwei Drittel der Betriebe in Afrika sind weniger als 10.000 m2 (1 ha) groß. Zum Vergleich: Ein Standard-Fußballfeld besitzt ungefähr 7.000 m2.

Die Kleinbauern in Uhola, die für die Selbstversorgung produzieren, bauen vorrangig Mais, Hirse, Kartoffeln, Maniok und Bananen an. Teilweise werden vereinzelt Kühe, Ziegen, Schafe und Hühner gehalten. Außerdem gibt es Hunde und Katzen als domestizierte Tiere.

Agrarisches Know-how fördern und landwirtschaftliche Strukturen ausbauen ist eine der zwei Säulen der Vision von Uhola Village Foundation e.V. (UVF). Aus diesem Grund wurde dieses Jahr unter anderem die Wasserversorgung des Dorfes ausgebaut. Außerdem stehen Gespräche mit einem süddeutschen Großbauern im Raum, der als Ausbildungsbetrieb tätig ist und angeboten hat, interessierten, älteren Schüler*innen ein mehrmonatiges fachliches Praktikum auf seinem Hof zu ermöglichen. Ebenso steht UVF mit der kenianischen Nichtregierungsorganisation SINGI (Sustainable Income Investment Group) in Kontakt. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt darauf, die Fähigkeit unternehmerischer Bauerngruppen aufzubauen, Nutzpflanzen nachhaltig zu produzieren, zu nutzen und auf lokalen Märkten zu vermarkten. Gleichzeitig sollen Aufklärungsaktivitäten organisiert werden, um die Wertschätzung und Nutzung lokaler Biodiversität zu erhöhen. Ziel ist, die Ernährungsvielfalt zu erhöhen und die Ernährungs- und Umweltsicherheit zu verbessern. Ebenso sollen Kinder, Familien und die gesamte Gemeinschaft nachhaltig und langfristig durch das Projekt unterstützt werden.

Marktplatz – Schneider, Kioske, Friseure im Dorfzentrum Uholas

In Uholas Dorfzentrum herrscht meist reges Treiben, weil es sich zum einen direkt neben der Grundschule und der Wasserpumpe befindet. Zum anderen findet man dort verschiedene kleine Shops, in denen Schneider und Friseure arbeiten. Außerdem gibt es eine Mühle, in die die Dorfbewohner ihre geernteten Maiskörner bringen, um sie zu Mehl mahlen zu lassen. Bei den Kioskbesitzern erhält man Guthaben für Handys, Soda und Süßigkeiten.

Die 27-jährige Irene Adhiambo ist eine der Salon-Besitzerinnen auf dem Marktplatz. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie ihren Kunden und Kundinnen Dienstleistungen wie Föhnen, Rasieren, Waschen und Flechten an. Sie selbst ist in Jera geboren. Das Dorf liegt zwei Orte von Uhola entfernt. Mit ihrem Mann hat sie drei gemeinsame Töchter, von denen eine in die 5. Klasse der Uhola Primary Schule geht. Irene selbst hat die Schule nach der 6. Klasse abgebrochen, da ihre Eltern verstorben sind und sie sich um ihre Geschwister kümmern musste. Seit mittlerweile vier Jahren führen ihr Mann David und sie den Laden in Uhola. Sie sind zufrieden, da sie mit den Einnahmen immerhin die Schulgebühren bezahlen können. Morgens, bevor sie den Friseursalon öffnet, kümmert sie sich auch noch um die Feld- und Haushaltsarbeiten zu Hause.

Calvin Achieng Otieno ist 21 Jahre alt und betreibt einen der Kioske im Dorfzentrum. Seit sechs Jahren ist das Geschäft im Besitz seiner Familie. Sein Bruder hatte angefangen ihn aufzubauen. Calvin selbst hat während seiner Grundschulzeit schon immer wieder dort ausgeholfen. Nun ist er seit einem Jahr mit der Secondary School (weiterführende Schule) fertig und führt den Shop weiter, damit er die Gebühren für zwei der insgesamt sechs Geschwister, die noch zur Schule gehen, bezahlen kann. Calvin hofft, dass sie den Laden vergrößern und mehr Gewinn erzielen können, damit er auf ein College in der Umgebung gehen kann. Diese sind allerdings verhältnismäßig teuer. Außerdem steht der Kiosk in Konkurrenz zu den anderen Shops in Uhola. Zu den Herausforderungen zählen ebenso Kunden, die gern auf Kredit kaufen und von denen nicht alle ihre Schulden immer zurückzahlen. Um das Geschäft am Laufen zu halten, muss Calvin Produkte aus den nächstgrößeren Orten Bumala oder gar Busia, an der Grenze zu Uganda gelegen, kaufen und diese mit dem Motorrad-Taxi heranschaffen. Da die Zuladung auf einem Motorrad begrenzt ist, bedarf es zwei bis drei Fahrten, um Produkte wie Zuckerrohr, Taschentücher, Reis, Toast, Weizenmehl, Getränke usw. nach Uhola zu schaffen. Das Investment in die Produkte stellt natürlich ein gewisses Risiko dar.
Abgesehen davon arbeitet der 21-Jährige als Kleinbauer. Er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern etwa 5 km vom Dorf entfernt.

Karibu Uhola – „Willkommen in Uhola“

Das Dorf Uhola ist nördlich vom weltweit zweitgrößten Süßwassersee, dem Victoriasee, gelegen. Es befindet sich im äußersten Westen Kenias, nur etwa 20 km von der Grenze zu Uganda entfernt.

 

Das County, in dem Uhola liegt, erregte im Rahmen der erfolgreichen Präsidentschaftskandidatur Barack Obamas in den Vereinigten Staaten mediale Aufmerksamkeit, da Barack Obama Senior in einer Kleinstadt im Siaya County geboren wurde.

Uhola liegt eingebettet zwischen den Dörfern Rero, Ralak, Uhwamba und Muhwayo. Laut County-Verwaltung leben in diesen fünf Dörfern circa 2.000 Menschen. Die einzelnen Haushalte haben keinen Anschluss an sauberes Trinkwasser. Nur 2 % der Haushalte verfügen über einen Elektrizitätsanschluss. Holzbrennstoff und Paraffin bilden die Hauptquellen für Feuer und Licht in den Häusern.

Die Bewohner*innen der Dörfer sind hauptsächlich als Kleinbauern tätig, die ausschließlich für die Selbstversorgung produzieren. Neben der Landwirtschaft gibt es auch eine lokale Produktion von Backsteinen. Auf den kleinen Marktplätzen arbeiten außerdem Schneider*innen, Kioskverkäufer*innen und Friseursalonbetreiber*innen.

Dritte offizielle Mitgliederversammlung

Eigentlich hätte die diesjährige Mitgliederversammlung wieder in Süddeutschland stattgefunden. Aus gegebenen Umständen haben wir sie allerdings heute online abgehalten. Vielen Dank an alle Teilnehmenden für euer Interesse und Mitmachen! 😊 Hoffentlich können wir die Versammlung nächstes Jahr wieder in Präsenz stattfinden lassen.

200 Kalender verkauft

Ihr seid der WAHNSINN! Gestern Abend wurde der 200. #UholaAdventskalender von euch bestellt! Durch die gesamte Aktion kommen voraussichtlich rund 5000 € an Spenden zusammen. Das ist wirklich Klasse! 🥳

Als wir gestern Abend die Bestellung rausschickten, haben wir noch 25 Stück extra bestellt, falls es Nachzügler*innen gibt, die spontan doch noch ein Exemplar haben möchten. Zögert also nicht uns anzuschreiben!

Anstellung im Bereich der Schule

Jetzt, da die Grundschulen keniaweit leider aufgrund von Covid-19 wieder schließen mussten, hat Uhola Village Foundation e.V. Auntie Jane (s. Foto) angestellt, um das Schulgelände nicht erneut „verwildern“ zu lassen. Die sonst als Schulköchin tätige Mutter von 3 Kindern bekommt eine monatliche Aufwandsentschädigung, damit im Bereich der Schule regelmäßig Unkraut gejätet wird. 🌿🌱

UVF in der Zeitung

Ohne Spenden geht es nicht: In den 3 1/2 Jahren, die es die Uhola Village Foundation nun gibt, hat der Verein etwa 87.000 Euro zusammenbekommen.

Wir freuen uns sehr, dass erneut ein Artikel über unseren gemeinnützigen Verein in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) erschienen ist. Den vollständigen Artikel könnt ihr hier nachlesen.

Vielleicht kommt auf diesem Weg auch noch bis zum 08. November die eine oder andere Spende im Rahme unserer Uhola Adventskalender 2020-Fundraising-Aktion rein.

Die Schulgarten-AG

Auch nach der Abreise von Alois Stimpfle arbeitet die Schulgarten-AG fleißig weiter. Auf den Fotos sind sie beim Unkrautjäten im Luzernefeld zu sehen.  Der Grundschullehrer Mr. Sifuna (seit April 2019 an der UPS) leitet den Gardening Club der Uhola Primary Schule. Aktuell sind in Kenia seit dem 12. Oktober wieder Schüler*innen der Klasse 4 und 8 (Abschlussklasse der Grundschule), sowie die letzte Klassenstufe der High School („Form Four“) wieder präsent in der Schule.

Die Arbeit im Schulgarten hat sich ausgezahlt

Pünktlich zum bevorstehenden Schulbeginn in Kenia und Abschied Alois Stimpfles aus Uhola kann sich die Uhola Primary School wieder sehen lassen: Das Schulgelände ist mit neuen Bananen-Pflanzen bestückt, es gibt ordentlich angelegte Blumen- und Büsche-Beete und der Kompost ist vollständig gesiebt, sodass er für kommende Projekte im Schulgarten genutzt werden kann.

Neben dem Exemplar von Der Kleine Prinz, welches jede/r unserer Patenschüler/innen erhalten hat, erhielten sie für ihre tatkräftige Mitarbeit auch jeweils eine Grabgabel. Die Gruppe wird zukünftig als „Schulgarten“-AG fungieren.

Lektüre des kleinen Prinz
Bananenpflanzen
Blumen_und_Büsche-Beete (1)
Blumen_und_Büsche-Beete (2)
Grabgabeln zur Belohnung
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